Der Bezirksvorsteher, Dr. Hansjürgen Tacken, hielt auf Einladung des VdK am 16.11.2014 in der Friedhofskapelle des Friedhofs Oppum anlässlich des Volkstrauertags eine Gedenkrede zu Ehren der Opfer des 1. Weltkriegs, der vor 100 Jahren am 01.08.1914 begann, und des  2. Weltkriegs, der vor 75 Jahren am 01.09.1939 begann.

 

Auszüge aus der Rede:

 

„Es ist wichtig sich zu erinnern, denn die Zahl derer, die die Weltkriege und ihre Folgen selbst erlebt haben, wird immer kleiner. Wir leben hier in Deutschland und in Europa seit  fast 70 Jahren auf einer Insel der Glücklichen, die Krieg und Gewalt praktisch nur noch aus den Nachrichten über entfernte Länder in Radio und Fernsehen kennen.

 

Aber auch wenn es in Europa in dieser Zeit keinen Krieg gegeben hat, so hat es weltweit nicht einen Tag gegeben, an dem nicht irgendwo ein Krieg geführt wurde und in dem es nicht Opfer eines Krieges gegeben hätte.

 

Das friedliche Miteinander der Nationen Europas war Anfang des 20. Jahrhunderts noch undenkbar, heute ist es für uns und unsere Kinder und Enkelkinder eine Selbstverständlichkeit und die Verleihung des Friedensnobelpreises an Europa ist ein Signal an die Welt, was in einer Periode des Frieden erreicht werden kann

 

Doch es wird nicht so bleiben, wenn unsere Kinder und Enkel kein Geschichtsbewusstsein haben und sie nicht das menschliche Leid, das durch Kriege entsteht, vermittelt bekommen. Wenn sie glauben, ein Krieg in der Realität sei auch nichts anderes als ein Ballerspiel in ihrem Computer, wo die Toten wie Luftblasen zerplatzen, dem Helden nichts passieren kann und spätestens beim Abschalten des Computers keine Folgen zu sehen sind.

 

Wenn wir es nicht schaffen, Kindern das Mitfühlen an menschlichen Schicksalen und das Mitdenken bei politischen Entwicklungen zu vermitteln, dann fällt es geistigen Verführern wie Nationalisten und Salafisten einfach, das Gewissen der Unwissenden zu manipulieren.

 

Wir sollten dabei aber nicht übersehen, dass auch Konflikte, die auf den ersten Blick religiös bedingt erscheinen, auf den zweiten Blick handfeste wirtschaftliche und machtpolitische Interessen verfolgen. Deshalb ist es immer dringlicher, weltweite Konflikte friedlich durch Ausgleich der Unterschiede zwischen Nord und Süd bzw. West und Ost zu lösen.

 

Das kann schwierig und langwierig sein, aber erstens ist Frieden keine Selbstverständlichkeit und zweitens erzeugt Gewalt immer Gegengewalt und kann deshalb keine Lösung sein.“

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